Javaschubla.de - Java als erste Programmiersprache

Java installieren

Als absoluter Anfänger fragt man sich erstmal, woher man Java eigentlich bekommt und was man alles installieren und einstellen muss. Das wird in dieser Lektion für Windows- und Linux-Benutzer erklärt. MacOS-X-Nutzer ignorieren bitte alles, denn laut http://developer.apple.com/java/faq/ ist bei ihnen sowohl JRE als auch JDK bereits von vornherein installiert und konfiguriert.

JRE und JDK

Wenn man ein Java-Programm nur ausführen will, braucht man die Java Runtime Environment (JRE / J2RE). Wenn man aber selbst programmieren will, benötigt man außerdem noch den Compiler. Der Java [Software] Development Kit (JDK / J2SDK) enthält sowohl den Compiler und weitere Entwicklertools als auch die JRE. Man muss die JRE also nicht noch herunterladen.

Versionsnummerierung

Die aktuelle Version ist 6.0 (Mitte 2007), die davor war 5.0, welche identisch mit Version 1.5 ist. Die Nummerierung und Benennung wurde zwischendurch geändert:

6u1 bedeutet Version 6 Update 1.

Editionen

Es gibt drei Editionen: Java ME (J2ME), Java SE (J2SE), Java EE (J2EE):

Download und Installation

Man kann sich JRE, JDK (=SDK), die zugehörigen Dokumentationen und vieles mehr kostenlos von der Sun-Website herunterladen für Windows, Linux und Solaris (bei MacOS X ist Java wie gesagt vorinstalliert).

Hinweis: Linux-Nutzer können JRE und JDK teils direkt aus den Repositories (Paketquellen) ihrer Distribution installieren, ohne etwas von der Sun-Website herunterzuladen, z.B. unter Ubuntu mit sudo aptitude install sun-java6-jdk sun-java6-plugin (sun-java6-jre wird dabei als Abhängigkeit mit installiert). Falls Version 6 für die verwendete Distribution noch nicht verfügbar ist, reicht Version 5 auch aus, alternativ kann man die aktuelle Version auf der Sun-Website erhalten.

  1. java.sun.com
  2. --> oben das Menü Downloads öffnen, indem man die Maus darüber hält
  3. --> Java SE wählen
  4. --> auf den Download-Button neben der gewünschten Version, aktuell JDK 6u1, klicken (NetBeans, EE und Source Code sind nicht erforderlich)
  5. --> oberhalb der Liste die Option Accept Licence Agreement wählen

(Evtl. ist es auch direkt auf der Startseite rechts unter Popular Downloads verlinkt.)

Für Windows gibt es zwei Varianten:

  1. Windows Offline Installation, in der Größenordnung von 50 MB, ist alles komplett
  2. Windows Online Installation, in der Größenordnung von 300 KB, ist nur der Installer, man lädt ihn runter, startet ihn, und dann wird erst der eigentliche Download gestartet, der dann auch um die 50 MB groß ist.

Nach dem Download auf die *.exe-Datei doppelklicken.

Für Linux gibt es ebenfalls zwei Varianten:

  1. selbst-extrahierendes rpm.bin für RPM-basierte Distributionen wie SuSE, Fedora und Mandrake
  2. selbst-extrahierendes bin für alle anderen Distributionen

Jetzt eine Seite zurück gehen zur Liste der Downloads. Linux-User sollten die Installationsanleitung (Link Installation Instructions unterhalb JDK) lesen oder eine distributionsspezifische Anleitung, insbesondere für die Verwendung des Firefox-Plugins sind meist zusätzliche Schritte erforderlich. Unter Windows ist der einzige nicht-triviale Schritt die Änderung der PATH-Variable, was hier als nächstes erläutert wird.

PATH-Variable ändern

Das bin-Verzeichnis unterhalb des JDK-Verzeichnisses, also z.B. C:\Programme\Java\jdk1.5.0_11\bin, muss zur PATH-Variable des Systems hinzugefügt werden. Die PATH-Variable sagt dem System, wo es nach Programmen suchen soll. So kann man dann mit dem Befehl javac Javadatei kompilieren, statt C:\Programme\Java\jdk1.5.0_11\bin\javac Javadatei schreiben zu müssen (die javac.exe ist im bin-Verzeichnis). Unter Linux erzeugt man stattdessen üblicherweise Softlinks zu java, javac, javadoc, appletviewer etc. in /usr/bin. Bei der Installation des RPMs und bei distributionseigenen Paketen geschieht das normalerweise automatisch, so dass keine weiteren Schritte erforderlich sind.

Windows NT, 2000 und XP

Start (-> Einstellungen) -> Systemsteuerung -> System. Windows NT: Auf den Reiter "Umgebung" wechseln. Windows 2000 und XP: Auf den Reiter "Fortgeschritten" wechseln und dann auf "Umgebungsvariablen" klicken. Geändert werden muss die Benutzer-Variable oder System-Variable "Path" (falls es beides gibt und man unsicher ist, die Benutzer-Variable). Man fügt den Pfad zum bin-Verzeichnis unterhalb des JDK-Verzeichnisses nach einem Semikolon (;) hinzu. (Falls bereits ein Pfad zu einer älteren Java-Installation existiert, muss er entfernt werden.) Ein Reboot ist nicht erforderlich, nur in bereits offenen MS-DOS-Fenstern wirkt die Änderung nicht.

Windows ME

Start -> Programme -> Zubehör -> Systemwerkzeuge -> Systeminformation. Ein Fenster "Microsoft Help and Support" erscheint. Im Extras-Menü Systemkonfiguration wählen. Auf den Reiter Umgebung wechseln. PATH wählen und auf Editieren klicken. Den Pfad zum bin-Verzeichnis unterhalb des JDK-Verzeichnisses nach einem Semikolon (;) hinzufügen. Speichern und rebooten.

Windows 95 und 98

Man bearbeitet die Datei C:\Windows\autoexec.bat mit Notepad. Wenn es keine Zeile mit PATH am Anfang gibt, fügt man sie hinzu:

PATH "C:\Programme\Java\jdk1.5.0_11\bin"

Falls es bereits eine gibt, dann fügt man den Pfad zum bin-Verzeichnis rechts nach einem Semikolon (;) hinzu:

PATH C:\WINDOWS;C:\WINDOWS\COMMAND;"C:\Programme\Java\jdk1.5.0_11\bin"

Die Anführungszeichen sind nur erforderlich, falls der Pfad ein Leerzeichen enthält. jdk1.5.0_11 muss durch das korrekte Verzeichnis ersetzt werden, z.B. jdk1.6.0_01. Groß- und Kleinschreibung ist nicht relevant. Falls von einer früheren Java-Installation bereits ein Eintrag vorhanden ist, muss er entfernt werden. Ein Reboot ist notwendig.

Linux

Wie gesagt ist unter Linux das Ändern der PATH-Variable meist nicht erforderlich. Am einfachsten probiert man aus, ob die Kommandos javac und java in der Konsole (Terminal) funktionieren, d.h. das nicht "command not found" ausgegeben wird, sondern ein längerer Hinweis auf die korrekte Verwendung. Falls man das bin-Verzeichnis unterhalb des JDK-Verzeichnisses zum PATH hinzufügen will, geht das so:

JAVA_HOME=/usr/java/j2sdk1.5.0
export JAVA_HOME
PATH=$JAVA_HOME/bin:$PATH
export PATH

/usr/java/j2sdk1.5.0 ist durch das korrekte Verzeichnis zu ersetzen. Falls man es nicht findet, sollte man in /usr (evtl. auch in /opt) nach "javac" suchen.

In welche Datei diese Zeilen eingefügt werden müssen, ist unterschiedlich. Die .bashrc im Homeverzeichnis kommt in Frage. Eine andere Möglichkeit ist, sie in eine Datei java.sh zu speichern, diese ausführbar zu machen und nach /etc/profile.d zu verschieben, sie sollte dann beim Start jeder Bash automatisch ausgeführt werden.

Falls man Schwierigkeiten hat, sollte man sich an ein distributions-spezifisches Forum wenden und posten, dass man den JDK installiert hat (erläutern wie, also ob man rpm, bin oder ein distributionseigenes Paket verwendet hat), aber beim Eingeben von javac in ein Terminal immer noch "command not found" erscheint.

API-Dokumentation

Nochmal zurück zur Übersichtsseite (bzw. zum ersten Mal dorthin, falls man den JDK aus einem Linux-Repository installiert hat).

Man benötigt unbedingt die Java-API-Dokumentation. Man muss ein Stück nach unten scrollen zu Documentation. Ich empfehle, sie herunter zu laden, damit man sie auch offline verwenden kann. (Die zugehörigen Installation Instructions kann man ignorieren, da steht nur, dass man entzippen soll.) Wer immer online ist, kann sich natürlich auch einfach den Link zur Onlineversion speichern (auf den Link Java SE 6 Documentation klicken, nach unten scrollen, auf Java Platform API Specification klicken).


In der nächsten Lektion wird das erste einfache Java-Programm vorgestellt und erläutert, wie man es kompiliert und ausführt.